Es stimmt natürlich, dass der Einfluss von Städten und Gemeinden die Bundespolitik begrenzt ist. Es liegt also gar nicht in der Entscheidungskompetenz des Mainzer Stadtrates, Flüchtende in unserer Stadt aufzunehmen und willkommen zu heißen. Warum eine solche Geste? Oder anders herum: Warum kann eine solche Geste ohne unmittelbare Rechtsfolgen im weltoffenen Mainz nicht beschlossen werden?
Sicherlich nicht, weil sie aus den bereits genannten Gründen überflüssig wäre!
In den Achtzigern erklärten sich viele Kommunen und Landkreise für atomwaffenfrei. Ob sie es dadurch wirklich waren oder ob sie es zumindest heute sind bleibt einmal dahingestellt, militärische Geheimnisse sind und bleiben nun einmal meist „geheim“! Aber es war ein deutliches Zeichen, eine unübersehbare Willenserklärung der damals Verantwortlichen an Bundespolitik und NATO.
Warum kann der Mainzer Stadtrat in unserer Zeit nicht ein vergleichbares Zeichen an die vor Krieg, Armut und politischer Verfolgung Flüchtenden senden? Weil angeblich „das Boot voll ist“? Aus Angst vor den rechtspopulistischenen Rattenfängern? Ziemlich feige Bande, unsere auserwählten Stadtväter und Mütter, es wäre mal Zeit für ein paar neue, unverbrauchte Gesichter!